Heute früh stand wieder mal der Osser am Plan, nicht wie üblich die Osserwiese sondern diesmal über den Großen Osser (1293 m) und dann den Wanderweg „Lo1“ runter nach Lohberg.
Die Auffahrt wie üblich via Lambach und die Forststraße hoch bis zum Kornschlag. Von da ging es weiter bis zur Bergwachthütte ehe ich mein Bionicon mal wieder auf die Schultern legen musste.
Am Gipfel war es dermaßen ungemütlich das man es nicht aushalten konnte. Milliarden von angriffslustigen fliegenden Ameisen machten das Gipfelerlebnis leider unmöglich.
Weg zum Großen Osser
Gipfelkreuz
Großer Osser im Blick
Noch eine kurze Anmerkung meinerseits diese Treppen Richtung Tschechien muss ich mir definitiv noch mal genauer mit meinen Mountain Bike anschauen. 🙂
Der Anfang vom „Lo1“ ist mit meiner Fahrtechnik leider nur Teilweise zu fahren. Wäre mein Name Danny MacAskill hätte dies sicher einen Heidenspass gemacht.
Es hilft ja alles nichts irgendwie musste ich ja runter und getreu dem Motto „wer sein Fahrrad liebt der schiebt“ schob ich mein Bike Talwärts.
Bei machen Passagen kann man durchaus fahren und bei der Richtigen Linienwahl gingen auch ein paar Meter zu fahren. Aber jede Unachtsamkeit wird natürlich sofort bestraft und schwupp ging es über den Lenker inklusive Bauchlandung. Die Knieschoner verhinderten vermutlich schlimmeres.
Bauchlandung
Nach meinem Bauchklatscher wurde der Weg mehr und mehr erfahrbar. Sobald man auf dem Wendeplatz angekommen ist, ist alles zu fahren. Gut 2,5 Kilometer, knapp 500 Tiefenmeter, große Steine, kleine Steine, große Wurzeln, kleine Wurzeln und teilweise lockerer Waldboden waren dann noch die Belohnung für den ersten nicht fahrbaren Kilometer.
Bis zum Wanderparkplatz geht´s ganz schön zur Sache und für jeden kleinen Fehler wird man mit einem Abgang über den Lenker belohnt.
Am gestrigen Freitag war das Wetter mal so mal so. Alle halbe Stunde ein Blick ins Regenradar und Richtung Osser dann war gegen 15:30 Uhr der Entschluss gefallen, ab auf den Drahtesel und rauf auf das Zwieseleck. Das Wetter hielt, aber ich war Nass war ich auch.
Der Straße entlang ging es nach Lambach hoch, wo ich in da Schmelz den Tom traf. Es brauchte gleich Null Überredungskunst und schon tauschte er sein Rennrad gegen das Mountain Bike.
Das Märchenschloss und die Schwarze Madonna links liegen gelassen bogen wir in die Forststraße hinein die uns hoch schraubte bis zur Grenze. Nach einer kurzweiligen Fahrt stoppten wir. Ach du heilige Schei…e, zirka 20 Meter von uns 5 kleine Frischlinge die den Waldboden umgraben. Als sie uns bemerkten ging es recht zackig vermutlich Richtung Mutterschwein. Bloß wo war die, stellten wir uns die Frage. Nach bangen Minuten und einer leisen Diskussion was wir machen wenn die Sau und angreift fuhren wir weiter. Von den Wildschwein-Eltern war nichts zu sehen. Gott sei Dank.
Wildschwein Fiasko
Nach einer guten Stunde erreichten wir dann den Grenzstein Nr. 20. Der Bergauf-Single-Trail entlang der Grenze brachte uns über die Europäische Wasserscheide zum Zwieseleck.
20’ger Stoa
20’ger Stoa
Grenzweg Singletrail
Zwieseleck
Endlich ging es Bergab Richtung Rotes Kreuz und von da über Lambach nach Hause.
Nach der rumpeligen und sehr nassen Abfahrt sahen wir aus wie Wildschweine.
Zum Abschluss der Tour gab es noch eine frische halbe Bier und Abendsonne satt.
Nach knapp 3-stündiger Autofahrt erreichten wir Bernried am Starnberger See.
Ziel dieses Ausflugs war meinen Dad zu besuchen.
Nach dem Mittagessen brachten wir erst unser Gepäck – gefühlt den halben Hausstand – zur Unterkunft.
Danach fuhren wir eine Teilstrecke der Seeumrundung. Am bernrieder Buchheim Museum legten wir eine kleine Kaffeepause ein. Elli hatte großen Hunger. Im Anschluss ging es wieder zurück nach Ellmann, unseren Startpunkt.
Abends aßen wir noch Pizza bei Luigi. Dann war Schlafenszeit – wenigstens für Elli.
Kurz gesagt fünf Kilometer das Mountain Bike auf der Schulter und viele Trails. Aber erstmal von ganz vorne.
Am letzten Freitag gegen Nachmittag klingelte mein Telefon. Am anderen Ende des Fernsprechers ein Arbeitskollege, er wollte wissen wies aussieht mit einer Mountain Bike Tagestour im Woid. Dies hatten wir uns letztes Jahr eigentlich schon vorgenommen eine Tagestour zu unternehmen. Es kam aus diversen Gründen nicht zustande.
Am Telefon noch schnell alle Gehirnwindungen drehen lassen und schon stand die Tour. Auf die Frage ob es ihm was ausmacht wenn wir das Bike schultern, antwortete Sepp nur kein Problem. Okay dachte ich mir dann wird´s richtig wild 🙂
Laptop raus, Route planen, Wetter analysieren und weitergeleitet. Ursprünglich hatte ich einen Berg mehr geplant aber dazu später mehr.
Sonntag war es dann soweit, bei optimalen Mountain Bike Wetter starteten wir gegen 10 Uhr morgens.
Als Einstieg gleich mal einer meiner lieblings Trails Richtung Arrach, danach ein paar Kilometer auf dem Offiziellen Radweg nach Hohenwarth. Auf höhe der Vogelwiese schraubten wir uns hoch übers Eschlsaign zum Skigebiet Eck. Von dort aus ging es weiter auf der Auerhahn-Höhenloipe zum Mühlriegel.
Nach ca. 1,5 Stunden Aufstieg war es Zeit für einen kurzen Snack.
Drei aufwärts Kilometer waren dann noch auf der Schotterstraße zu überwinden bevor die erste kurze Tragepassage (~500m) anstand. Standort irgendwo zwischen Ödriegel und Waldwiesenmarterl. Die 1000 m ü nn werden wir nun lange Zeit nicht unterschreiten. Wir bewegen uns nur nur noch auf den Hauptwanderweg des Goldsteig´s Richtung Großen Arber.
Der Trail über das Waldwiesenmarterl zum Schwarzeck überzeugte Sepp schon einmal. Es wurde manchmal ganz schön eng für ihn mit seinem 80 cm Lenker. Wurzelig auf und ab zeitweise lies sich auch der „Flow“ blicken. Leider verschwand der Flow genau so schnell wie er gekommen war und dann ging die Tortur los.
Sepp meinte er ist im falschen Film, Bayrischer Wald und Hochalpines Gelände passt nicht zusammen. Schnell war klar, jetzt wird´s hart. Hiermit möchte ich mich bei dir entschuldigen dass ich dir das angetan habe. Ich war leider noch nie am Schwarzeck. Beim nächsten geht´s definitiv nicht mehr darauf, es sei denn wir sind ohne Bike unterwegs.
Tragepassage zum Schwarzeck
Scheiebepassage zum Schwarzeck
Tragepassage zum Schwarzeck
Weg zum Schwarzeck
Bilder sagen mehr als Worte. Nun hatten wir auch mehr Zeit um Fotos zu machen 🙂
2,5 Kilometer war Teamwork angesagt, es ging schiebend und tragend nach oben. Die wurden gemeinsam über Felsen und Bäume gehievt. Dann waren wir endlich am Schwarzeck (1238 m).
Am Schwarzeck
Das Wandervolk lächelte als wir sehr angeschlagen oben waren. Erstmal den Ausblick über den Lamer Winkel genießen und unseren liebsten zuhause bescheid geben das alles in Ordnung ist.
Danach ging es wieder runter natürlich auch tragend bzw. schiebend. Es war einfach nicht fahrbar.
Schwarzeck Richtung Heugstatt
Nach 2,5 Kilometer Bergab ging es endlich wieder in den Sattel wo ich nicht lange bleiben konnte, die ersten Krämpfe im Oberschenkel gingen los. Eine Essen und Trinkpause war angesagt. Anschließend ging es wieder ohne Probleme.
Ein kurzer fetziger Trail bis zum Fuße des Heugstatt stand an, wo es gleich wieder in einen steilen unfahrbaren Anstieg ging. Der Oberschenkel hielt bis mir das Vorderrad aufstieg.
Schieben bis zum Heugstatt (1262m)war angesagt. Es war zum glück das vorletzte mal. Endlich oben angekommen, kommt einer der Landschaftlich schönsten Trails bei uns im Woid.
Die ersten Mountain Biker kamen uns entgegen, sie schoben ihre Bikes hoch wo wir runter fuhren.
Die letzte Schiebepassage des heutigen Tages stand an. Es ging rauf zum Enzian (1285m). Nach einer kurzen Pause beschlossen wir es für heute ausklingen zu lassen. Das Schwarzeck hat uns ziemlich fertig gemacht.
Die Route wurde geändert, es ging direkt zum kleinen Arbersee. Nach nur wenigen Metern war´s dann auch schon wieder vorbei, ein Ast verabredete sich mit´n Sepp seinem Schaltauge. Die mobile Werkstatt wurde benötigt und die Schaltung notdürftig repariert.
Das Problem wurde bald wieder weggelächelt. Es standen bis nach Hause noch fetzige Trails an. Vom kleinen Arber wurde erst die Forststraße bergab gefahren bis wir auf den Wanderweg zum kleinen Arbersee kamen. Ein kurzer blick auf die Landkarte ob wir richtig sind und los ging der wilde Ritt. Singletrail, abfallendes Gelände und 2 Spitzkehren versüßten uns die Abfahrt.
Wie immer natürlich viel zu kurz.
Kräfte tanken für die letzte Abfahrt bei einer Einkehr am kleinen Arbersee und schon ging weiter.
Erst umkurvten wir den Arbersee und dann ging es nach Hause. Der beste Trail vom Arbersee ist meiner Meinung nach der Lo3. Wurzelig, Geröll und Stufen sagt wohl alles.
Ich konnte den Trail bis zu den Wasserfällen endlich beim X-ten versuch durchfahren. Ein Saugeiles gefühl 🙂
Resepekt an dich Sepp, fürs erste mal „sakradi du host as draf“.
Das letzte stück zur Zackermühle war natürlich wieder matsch und dreck was genau meines ist.
Nach guten 7 Stunden waren wir wieder am Ausgangspunkt.
Ein super, anstrengender Tag.
Noch eine kleine Anmerkung:
Am Goldsteig ist mit Wanderern zu rechnen, uns sind auch viele begegnet. Der Gegenverkehr war problemlos. Geschwindigkeit reduziert, ein Servus und minimaler Smalltalk hat und viel geholfen. Es gab keine Proleme und Komplikationen. So soll es sein.
Ach ja und der Montag war die Hölle ich war sozusagen bewegungsunfähig.