Die letzte Etappe unseres dreitägigen Trip durch die Länder Deutschland, Tschechien und Österreich ging von Ulrichsberg nach Passau. Den Abend zuvor ließen wir noch auf der „Fleischbeng“ (Bar im Hotel) ausklingen, ehe um 7:15 Uhr der Wecker klingelte. Mit einem reichhaltigen Frühstück starteten wir in den Tag.
Die Sonne strahlte über den Ort Ulrichsberg und so ging es gut gelaunt auf die letzten 87 Kilometer nach Passau.

Gleich nach einem Kilometer hingen wir in den Serpentinen die uns zum Schöneck führten. Gestern sind wir die Trails vom Schöneck noch runtergerauscht und heute Quälten wir uns hoch zum Schöneck. Nach 4 Kilometer und 45 Minuten später hatten wir die erste große Hürde genommen.
Am „Schwemmbach“ entlang machten wir erst ordentlich Kilometer. Leicht abwärts auf einer Schotterstraße verlief der Radweg der uns von Österreich nach Tschechien und wieder zurück führte.

Mit voranschreiten des Tages wurde es zunehmen wärmer und die Sonne zeigte sich von ihrer besten Seite. Das Höhenprofil der Strecke sah auch nicht weiter schlimm aus, nur was uns erwartete machte mich mürbe. Eine hügelige Landschaft, ein auf und nieder immer wieder und alles meist ohne Schatten und auf der Straße. Bei Kilometer 40 machten wir dann unsere erste und letzte große Pause. Ein deftiges Grillteller und ein Wiener Schnitzel stand auf den Speiseplan. Nach einer Stunde Pause machten wir uns auf die Weiterreise.

Drei weitere Killeranstiege auf 20 Kilometer in der prallen Sonne bei 30+ Grad Celsius warteten auf uns. Meine Beine fühlten sich noch gut an aber mein Kopf hatte einfach keine Lust mehr. Mein Plan war irgendwann muss es ja Bergab gehen und so war es auch im Anschluss. Tom hingegen schien das ganze gar nichts auszumachen diesen alten Rennradfahrer, der ist es ja gewöhnt.

Als wir endlich alle Anstiege hinter uns gelassen haben ging es nur noch abwärts Richtung Donau. Der Weg war noch recht spaßig zu fahren, der Harvester hatte dort sein Unwesen getrieben und machte den Weg matschig und breit.
An der Donau angekommen leisteten wir zwei Fahrradfahrerinnen noch kurz erste Hilfe in dem Tom das Hinterrad mit seinem Multitool wieder fest verschraubte. Die weiterfahrt konnten sie jedoch nicht antreten weil im Reifen ein Achter war.

Dann kam ein wenig Zeitdruck um 17:15 ging der nächste Zug von Passau nach Gotteszell und wir hatten ja noch 16 Kilometer bis zum Bahnhof. Anfangs rollten wir mit knapp 20 km/h bis ich die dritte Luft bekam. Im Windschatten fuhren wir teils über 30 km/h und preschten 30 Minuten vollgas Richtung Hauptbahnhof den wir um 16:45 Uhr erreichten. Danach war ich total am Ende aber auch glücklich es geschafft zu haben.
Das Zugticket wurde gelöst und ein kühles Getränk gekauft dann ging die Reise nach Hause.

Um kurz nach 18:30 erreichten wir dann ohne große Zwischenfälle Gotteszell wo uns Tom sein Vater schon erwartete. Kurz vor dem Unwetter waren wir zuhause.

220 Kilometer, 4480 Höhenmeter und 4560 Tiefenmeter waren hart zu erarbeiten.