Über Stock und Stein

Mountainbike im Lamer Winkel und Bayerischen Wald

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Schlagwort: Singletrail

Lam – Hohen Bogen – Baierweg – Rimbach – Lam

Gestern machte ich mich auf um endlich den Baierweg zu erkunden, dieser verläuft von Straubing nach Furth im Wald. Ich nahm mir ein Teilstück davon vor. Das Hauptaugenmerk lag auf den Burgstall (976m) wo  vom Bayerischen Rundfunk der Sender steht, Richtung Rimbach über die Burgruine Lichtenegg. Ein weiterer Plan für die Tour war, alles auf Wanderwegen zu Fahren bis nach Rimbach was mir fast gelang. An der Organisation müssen wir aber noch arbeiten, dazu später mehr.

Auf den Hinweg ging es der Straße entlang nach Buchetbühl wo ich anschließen abbog auf den Wanderweg „La5“ zur Absetz. Von dort aus ging es dann zum Kolmstein. Der Beginn ist nicht gleich ersichtlich, stellte aber keine große Herausforderung dar, da ich wusste irgendwann geht es links hoch. Einige knackige Anstiege durchsetzt mit Wurzeln und Steinen machen es nicht einfacher und so kann es vor, dass ich ab und an absteigen musste. Wenn ich bisschen mehr Power in den Waden hätte und ich die Linienwahl optimal getroffen hätte, könnte man diesen Weg durchfahren.
Am Kolmsteiner Kirchal ging es weiter zur Höllhöhe über die Skipiste zum Parkplatz.

Jetzt stand der anstrengendste und verwirrendste Teil an, der Anstieg zum Schönblick am Hohen Bogen. Ich überquerte die Straße und ab in den Wald, anfangs flach und breit anschließend steil und schmal. Der Singletrail ist Bergauf sehr technisch zu fahren. Ab und zu verliert man den Grip und muss absteigen aber druchaus erfahrbar. Abwärts sicherlich ein Schmankerl.

Nun zur meiner Verwirrung, der Weg spuckte mich an einer Kreuzung mit vielen Wegen aus, egal wie ich mein GPS drehte der Weg war nicht ersichtlich. Ich fing an zu probieren, nach ein paar Metern wieder der Blick auf das GPS ob ich richtig bin – Fehlanzeige. Okay wieder zurück zum Ausgangspunkt nächster Versuch ich fuhr Abwärts da waren Wandermarkierungen an den Bäumen. Es wurde mir schön langsam spanisch da ich ja hoch musste und nicht runter. Diesmal war ich weit weg von meiner Route also drehte ich um. Alle guten Dinge sind ja bekanntlich 3 und so fand ich den richtigen Weg. Dieser Weg wo ich hoch fuhr existiert offensichtlich nicht mehr  und plötzlich fielen mir die Schwarzen Punkte an den Bäumen auf. Durch genaueres hinsehen erkannte ich, dass die Wandermarkierung überpinselt wurde. Egal ich war wieder auf meiner geplanten Route.

Kurz vorm Schönblick ein weiteres Highlight meiner Tour, mich überholten zwei E-Biker die sich über die Forststraße hochfahren ließen, aber durch die Holzfäller einen Umweg in kauf nehmen mussten. Sie grinsten mich an und fragen mich ob es anstrengend sei hier ohne Motor zu kurbeln. Ich nickte nur, mein Puls zwischenzeitlich auf knapp 200. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich ja nicht wo die hinwollen. Der Hochmut kommt ja bekanntlich vor dem Fall und kurze Zeit später traf ich die beiden wieder. Am steilsten Stück mit losen Steinen. Ich fragte die zwei wo sie hinwollen. Ihre Antwort war zum Schönblick. Ich fing an zu Grinsen und sagte es geht nur hier hoch, packte mein Bionicon auf den Rucksack und marschierte los. Fahren ist unmöglich und schieben auch nicht einfach. O-Ton der E-Biker: „Das ist der Vorteil von einem leichten Bike“.
Dieses Gefühl wenn du auf der Hütte vor den E-Bikern bist ist einfach ein Schmankerl. 🙂

An unserer Organisation müssen wir noch arbeiten schrieb ich in der Einleitung. Mit meinen zwei Mädl´s der Elli und Verena wollte ich Mittag auf dem Schönblick machen, leider machte uns unsere kleine einen Strich durch die Rechnung und so wartete ich auf der Diensthütte auf die zwei. Der Fußmarsch vom Parkplatz zum Schönblick wäre 4 Kilometer gewesen was dementsprechend gedauert hätte und folge Termine anstanden. Deshalb bin ich nur nach der Straße vor, nicht wie geplant über den Baierweg vom Schönblick zur Diensthütte. Dies wird sobald wieder Zeit ist nachgeholt.

Nach dem Mittagessen begleiteten mich die Beiden bis kurz vorm Sendemast, ich fuhr hoch und die Beiden kehrten um.

Am Sendemast noch ein Paar Fotos gemacht, Knieschoner angezogen und den Rucksack angeschnallt. Der Baierweg war angerichtet. Eine kurze Besichtigung des Einstiegs und los ging die wilde Fahrt. Der Baierweg ist nicht ohne, steil, steinig, Spitzkehren  und zu meinen Glück noch ein nasser Waldboden. Das obere stück ist sehr schwierig zu fahren mit meinen Fahrkünsten geriet ich ab und an in Bedrängnis.  Im unteren Stück wird er leichter und leichter. Alles im allem ein geiler Singletrail was der Baierweg zu bieten hat.

Anschließend ging es noch zur Burg Lichtenegg wo der Weg durch butterweichen Waldboden  führt.
Ein paar Impressionen der Burg mitgenommen und anschließend ging es über den Schafhof den Radweg nach Hause.

 

 

Lam – Zwercheck – Jezerní hora – Špičák – Černé jezero – Osser – Lam

Am Brückentag Freitag stand eine „Hike & Bike“ Tour an. Es stand ziemlich bald fest dass es Richtung Zwercheck zum Jezerní hora übern Špičák zum Osser gehen sollte. Nach stundenlangen planen und studieren der Landkarten wusste ich genau wo ich mein Bike tragen musste. Meine Planungen waren gar nicht mal so schlecht, ich kam auf ca. zwei Kilometer die ich nicht fahren konnte.
In Summe hatte ich mein Bike dann ca. 1,5 Kilometer am Rücken und nochmal einen Kilometer wurde geschoben.

Gegen 9:40 war ich dann unterwegs zur Sommerau wo ich über die Ebensäge zur Scheibe hochkurbelte. Die Auffahrt war relativ unspektakulär Asphalt und Forststraßen. Zum Einkurbeln aber genug. Nach 14 Kilometern und gute 500 Höhenmetern war ich dann am Abzweig zum Zwercheck. Noch ein kräftiger Schluck aus der Trinkblase, ein Blick auf´s  GPS wie weit es genau ist bis zum Grenzkamm und das Mountain Bike auf dem Rucksack platziert und los ging die Wanderung. Ab jetzt ging es nur noch Bergauf.

 

Nach einen Kilometer voller Qualen erreichte ich dann den Grenzstein Nr. 30. Endlich oben.
Ein Abstecher zum „Zwerchecker Naturkino“ war leider nicht drin, obwohl ich die meisten Höhenmeter schon hinter mich gebracht hatte, standen immer noch 23 Kilometer auf dem Plan.

 

 

Ab jetzt tauschen mein Bionicon und ich wieder die Rollen. Mit gesenkter Sattelstütze umfuhr ich den Grenzstein und fuhr auf einen manchmal kaum erkennbaren Pfad zum

Jezerní hora.  Ganze zwei Kilometer schlängelte sich der Trail mal mehr mal weiniger kniffelig zum Jezerní hora hinauf. Wobei hinauf kann man eigentlich nicht mehr sagen, es handelte sich nur noch um 30 Höhenmeter die man gar nicht mehr bemerkte. Was man allerdings bemerkte war der Orkan Kyrill der am 18./19. Jänner 2007 sein Unwesen trieb. So fuhr ich oberhalb der Baumgrenze dahin und genoss die Aussicht. Der Große Arber kam auch zum Vorschein, von dieser Seite und noch dazu auf Augenhöhe ist auch mal ein schöner Anblick. Zum Vergleich der König des Bayerischen Waldes der Große Arber hat 1455,5 m ü. NHN und ich befand mich am Jezerní hora auf 1343 Meter über dem Meer.

 

Ursprünglich wollte ich meine Brotzeit am Jezerní hora zur mir nehmen und gleichzeitig einen Blick auf dem Schwarzen See werfen. Aus dem wurde nichts, da ich keinen Weg gefunden habe der mich dort hinführen könnte. Nationalpark Šumava  und abseits von Wegen passt sowieso nicht.
Erst noch schnell den Singletrail mitnehmen der Anfangs sehr gut beginnt und dann in ein Gestrüpp aus Ästen überging und endete und auf einer Forststraße.
Weiter ging es dann über den über den kleinen Špičák und noch hoch bis zum großen Špičák wo ich dann mit Blick auf den Osser die erste größere Pause machte.

Der Bauch war voll und das Stimmungstief kam direkt nach der Abfahrt im Bikepark Špičák. Schwere Beine und kaum mehr was zu Trinken machten mir zu schaffen. Und am allermeisten haben mir die E-Biker jegliche lust genommen. Trällernd, bei knapp 26 Grad Hitze im Anstieg an mir vorbei. Mahlzeit. Mein Rettungsanker kam kurz vorm Schwarzen See. Endlich Wasser.
Die Tanks waren wieder aufgefüllt und es ging die letzten Kilometern bis zum Schwarzen See auf Asphalt dahin. Naja ich wusste ja bescheid.

Am Černé jezero  auch genannt Schwarzer See machte ich eine längere Pause.
Schuhe aus und die Füße im kalten nass baumeln lassen und die Aussicht genießen.
Genau da oben war ich noch vor gut 2 Stunden.

Das Tief war überwunden jetzt kam die vorletzte Etappe, bis zum Gürtlplatz und dann hoch zum Osser. Nach einem kurzen Anstieg kam eine sehr lange Abfahrt ehe es dann in den krankesten Anstieg ging von dem man Gürtlplatzl fahren kann.
Selber schuld wenn man zu Faul ist auf das GPS zu schauen…

Am Osser angekommen ging es nur noch gen Tal und ab nach Hause. Mit den letzten Körnern ging es den Hauptwanderweg zum Stattel über´s Bergkirchal nach Lam.

 

 

Lam – Weisser Riegel – Osserwiese – Totenbretter Schmelz – Thürnstein – Lam

 

Am Palmsonntag ging es für die Mountainbike-Saison 2017 zum zweiten mal Richtung Osser. Diesmal nicht wie bei der ersten Osser Ausfahrt kurz und schmerzlos rauf auf den Berg sondern gemütlich die Forststraße bis zum Grenzkamm. Der wohl schönste Singletrail wenn nicht so viele Bäume kreuz und quer rumliegen würden. Also hieß es immer wieder runter vom Sattel und das Bionicon über die Bäume und Äste heben. Das ganze ging bis weit nach dem Jägerhübel (1100m) und dem Weißen Riegel (1093m) ehe es dann zum Anstieg des Großen Osser (1293m) nicht mehr fahrbar war. Meine zweite Lieblingsdisziplin stand an. Hike and Bike war das Motto und der Puls schoss ganz schön nach oben, dies war auch ein Grund wieso ich nicht ganz nach oben aufgestiegen bin.

Ich nutzte die letzte Möglichkeit und bog ab zum Hauptwanderweg und schob die letzten Höhenmeter zur Künischen Kapelle hoch. Ein kurzer Schluck aus der Trinkblase und runter zur Osserwiese. Dort angekommen machte ich erst einmal eine ausgiebige Pause. Währenddessen die Gleitschirmflieger die Thermik ausnutzen packte ich meine Gaskartusche aus und machte mir einen Espresso.

Nach zwei Tassen OsserXpresso und einer guten Stunde Pause kam der schönste Teil des Tages, die Abfahrt zum Bergkirchal. Diese war nicht weniger anstrengend, ich pumpte wie ein Maikäfer als unten war. Der letzte Abschnitt hat den Namen „Flow“ verdient.

Singletrail vom Bergkirchal zum Bergwerk Fürstenzeche.

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