Über Stock und Stein

Mountainbike im Lamer Winkel und Bayerischen Wald

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Schlagwort: Bionicon (Seite 1 von 2)

Lam – Heugstatt – Chamer Hütte – Kleiner Arbersee – Lam

Am gestrigen Sonntag wollte ich mir Käsespätzle und ein Osser Bier auf der Chamer Hütte kaufen, so war der Plan.
Gegen halb 11 startete ich mein Vorhaben von Lam aus über´s Eschlsaign zum Eck.

Am Eschlsaign angekommen war schon kein Parkplatz mehr frei, ich dachte mir nicht weiter was dabei. Am Eck waren alle Parkplätze restlos belegt und ich wurde immer noch nicht stutzig. Die Auffahrt zum Mühlriegel wie gewohnt über die Loipe. Kein Mensch unterwegs, passt dachte ich mir. Auf der Auerhahnloipe ging es weiter bis zur Abzweigung Reischflecksattel – Schareben. Dort kam mir schon eine größere Gruppe Wanderer entgegen, spätestens dort hätte ich stutzig werden müssen. Am Goldsteig bewegten sich dann viele viele Wanderer, die in alle Richtungen (Eck <-> Großer Arber) maschierten. Jetzt wusste ich, heute ist nicht mein Platz hier oben, zuviel Verkehr.

Sollte die nächsten Tage das Wetter nochmal passen, geht es definitiv nochmal rauf.

Zwischen dem Heugstatt und Enzian bog ich dann ab zur Forststaße und setzte dort meine Fahrt fort. Zwei Rehe kreuzten noch meinen Weg.

Anstatt Käsespätzle und ein frisches Osser Bier gab es auf der Chamer Hütte einen Müsliriegel.
Das Bild sagt mehr als 1000 Worte.

Die Abfahrt von der Chamer Hütte über den kleinen Arbersee zur Zackermühle war wieder mehr als spaßig.

 

Kleiner Osser – Osserwiese

Lam – Hohen Bogen – Baierweg – Rimbach – Lam

Gestern machte ich mich auf um endlich den Baierweg zu erkunden, dieser verläuft von Straubing nach Furth im Wald. Ich nahm mir ein Teilstück davon vor. Das Hauptaugenmerk lag auf den Burgstall (976m) wo  vom Bayerischen Rundfunk der Sender steht, Richtung Rimbach über die Burgruine Lichtenegg. Ein weiterer Plan für die Tour war, alles auf Wanderwegen zu Fahren bis nach Rimbach was mir fast gelang. An der Organisation müssen wir aber noch arbeiten, dazu später mehr.

Auf den Hinweg ging es der Straße entlang nach Buchetbühl wo ich anschließen abbog auf den Wanderweg „La5“ zur Absetz. Von dort aus ging es dann zum Kolmstein. Der Beginn ist nicht gleich ersichtlich, stellte aber keine große Herausforderung dar, da ich wusste irgendwann geht es links hoch. Einige knackige Anstiege durchsetzt mit Wurzeln und Steinen machen es nicht einfacher und so kann es vor, dass ich ab und an absteigen musste. Wenn ich bisschen mehr Power in den Waden hätte und ich die Linienwahl optimal getroffen hätte, könnte man diesen Weg durchfahren.
Am Kolmsteiner Kirchal ging es weiter zur Höllhöhe über die Skipiste zum Parkplatz.

Jetzt stand der anstrengendste und verwirrendste Teil an, der Anstieg zum Schönblick am Hohen Bogen. Ich überquerte die Straße und ab in den Wald, anfangs flach und breit anschließend steil und schmal. Der Singletrail ist Bergauf sehr technisch zu fahren. Ab und zu verliert man den Grip und muss absteigen aber druchaus erfahrbar. Abwärts sicherlich ein Schmankerl.

Nun zur meiner Verwirrung, der Weg spuckte mich an einer Kreuzung mit vielen Wegen aus, egal wie ich mein GPS drehte der Weg war nicht ersichtlich. Ich fing an zu probieren, nach ein paar Metern wieder der Blick auf das GPS ob ich richtig bin – Fehlanzeige. Okay wieder zurück zum Ausgangspunkt nächster Versuch ich fuhr Abwärts da waren Wandermarkierungen an den Bäumen. Es wurde mir schön langsam spanisch da ich ja hoch musste und nicht runter. Diesmal war ich weit weg von meiner Route also drehte ich um. Alle guten Dinge sind ja bekanntlich 3 und so fand ich den richtigen Weg. Dieser Weg wo ich hoch fuhr existiert offensichtlich nicht mehr  und plötzlich fielen mir die Schwarzen Punkte an den Bäumen auf. Durch genaueres hinsehen erkannte ich, dass die Wandermarkierung überpinselt wurde. Egal ich war wieder auf meiner geplanten Route.

Kurz vorm Schönblick ein weiteres Highlight meiner Tour, mich überholten zwei E-Biker die sich über die Forststraße hochfahren ließen, aber durch die Holzfäller einen Umweg in kauf nehmen mussten. Sie grinsten mich an und fragen mich ob es anstrengend sei hier ohne Motor zu kurbeln. Ich nickte nur, mein Puls zwischenzeitlich auf knapp 200. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich ja nicht wo die hinwollen. Der Hochmut kommt ja bekanntlich vor dem Fall und kurze Zeit später traf ich die beiden wieder. Am steilsten Stück mit losen Steinen. Ich fragte die zwei wo sie hinwollen. Ihre Antwort war zum Schönblick. Ich fing an zu Grinsen und sagte es geht nur hier hoch, packte mein Bionicon auf den Rucksack und marschierte los. Fahren ist unmöglich und schieben auch nicht einfach. O-Ton der E-Biker: „Das ist der Vorteil von einem leichten Bike“.
Dieses Gefühl wenn du auf der Hütte vor den E-Bikern bist ist einfach ein Schmankerl. 🙂

An unserer Organisation müssen wir noch arbeiten schrieb ich in der Einleitung. Mit meinen zwei Mädl´s der Elli und Verena wollte ich Mittag auf dem Schönblick machen, leider machte uns unsere kleine einen Strich durch die Rechnung und so wartete ich auf der Diensthütte auf die zwei. Der Fußmarsch vom Parkplatz zum Schönblick wäre 4 Kilometer gewesen was dementsprechend gedauert hätte und folge Termine anstanden. Deshalb bin ich nur nach der Straße vor, nicht wie geplant über den Baierweg vom Schönblick zur Diensthütte. Dies wird sobald wieder Zeit ist nachgeholt.

Nach dem Mittagessen begleiteten mich die Beiden bis kurz vorm Sendemast, ich fuhr hoch und die Beiden kehrten um.

Am Sendemast noch ein Paar Fotos gemacht, Knieschoner angezogen und den Rucksack angeschnallt. Der Baierweg war angerichtet. Eine kurze Besichtigung des Einstiegs und los ging die wilde Fahrt. Der Baierweg ist nicht ohne, steil, steinig, Spitzkehren  und zu meinen Glück noch ein nasser Waldboden. Das obere stück ist sehr schwierig zu fahren mit meinen Fahrkünsten geriet ich ab und an in Bedrängnis.  Im unteren Stück wird er leichter und leichter. Alles im allem ein geiler Singletrail was der Baierweg zu bieten hat.

Anschließend ging es noch zur Burg Lichtenegg wo der Weg durch butterweichen Waldboden  führt.
Ein paar Impressionen der Burg mitgenommen und anschließend ging es über den Schafhof den Radweg nach Hause.

 

 

Lam – Großer Osser – Lohberg – Lam

Heute früh stand wieder mal der Osser am Plan, nicht wie üblich die Osserwiese sondern diesmal über den Großen Osser (1293 m) und dann den Wanderweg „Lo1“ runter nach Lohberg.

Die Auffahrt wie üblich via Lambach und die Forststraße hoch bis zum Kornschlag. Von da ging es weiter bis zur Bergwachthütte ehe ich mein Bionicon mal wieder auf die Schultern legen musste.
Am Gipfel war es dermaßen ungemütlich das man es nicht aushalten konnte. Milliarden von angriffslustigen fliegenden Ameisen machten das Gipfelerlebnis leider unmöglich.

Noch eine kurze Anmerkung meinerseits diese Treppen Richtung Tschechien muss ich mir definitiv noch mal genauer mit meinen Mountain Bike anschauen. 🙂

Der Anfang vom „Lo1“ ist mit meiner Fahrtechnik leider nur Teilweise zu fahren. Wäre mein Name Danny MacAskill hätte dies sicher einen Heidenspass gemacht.
Es hilft ja alles nichts irgendwie musste ich ja runter und getreu dem Motto „wer sein Fahrrad liebt der schiebt“ schob ich mein Bike Talwärts.

Bei machen Passagen kann man durchaus fahren und bei der Richtigen Linienwahl gingen auch ein paar Meter zu fahren. Aber jede Unachtsamkeit wird natürlich sofort bestraft und schwupp ging es über den Lenker inklusive Bauchlandung. Die Knieschoner verhinderten vermutlich schlimmeres.

Nach meinem Bauchklatscher wurde der Weg mehr und mehr erfahrbar. Sobald man auf dem Wendeplatz angekommen ist, ist alles zu fahren. Gut 2,5 Kilometer, knapp 500 Tiefenmeter, große Steine, kleine Steine, große Wurzeln, kleine Wurzeln und teilweise lockerer Waldboden waren dann noch die Belohnung für den ersten nicht fahrbaren Kilometer.
Bis zum Wanderparkplatz geht´s ganz schön zur Sache und für jeden kleinen Fehler wird man mit einem Abgang über den Lenker belohnt.

 

Lam – Scheiben – Pod Polomem – Schwellhäusl – Brenners – Lam

Nach der Tour vom Samstag stand am Sonntag eine weitere Tour an die es in sich haben sollte. Am Plan standen 65 Kilometer und 1800 Höhenmeter.

Um 9 Uhr traf ich mit dem Martin an der Eisdiele. Wir fuhren erst zur Ebensäge, wo es hoch ging zur Scheibe. Nur 12 Kilometer sind es bis zur Scheibe, hoch aber diese lassen sich ordentlich treten.

Vom Langlaufzentrum überquerten wir die Grenze auf einen schönen Singeltrail der leider ein wenig zu kurz gekommen ist. Ab der tschechischen Seite ist alles gut ausgebaut.

Wie üblich sind in Tschechien alle Wege geteert und sollten sie nicht geteert sein, sind sie auf jedenfall sehr breit. Was für den Uphill eigentlich gar nicht mal so schlecht ist.

Uns spuckte also der Weg in Alžbětín aus, wo es auf der anderen Seite gleich wieder hoch ging. Es ging nicht einfach nur hoch zum Lakasee sondern es ging weit nach oben. Keine steilen Rampen, keine flache Passagen, einfach nur bergauf und das für knapp 10 Kilometer.
Mein Kopf und meine Beine wurden jeden Meter den wir berauf fuhren müder und müder. Gut das wir zu zweit waren und uns der Gesprächsstoff nicht ausging. Alleine diesen schleimigen Anstieg hoch kurbeln da kann man sich gleich die Kugel geben.

Nach gefühlt 2 Stunden erreichten wir endlich den Gipfel Vlčí Jámy (1177m).

Den Lakasee haben wir ausgelassen, als wir uns umdrehten und Richtung Großen Arber schauten, sahen wir dass der von Regenwolken umhüllt war. Wir beschlossen die restlichen 3 Kilometer zum Lakasee zu sparen.

Gleich rechts abgebogen und Richtung Grenzpfad war die Devise. Anfangs war alles fahrbar, aber nach kurzer Zeit kam die Ernüchterung. Vom Sturm umgeworfene Bäume, verfaulte Äste und meter hohes Gras. Es stand fest auf diesem Weg geht es nicht weiter und wenn dann nur oben oder unten drüber. Ein kurzer Blick aufs GPS und schon war das Rad auf der Schulter. 200m Querfeldein und wir waren am Grenzpfad angekommen.

Die 500 Meter wo wir drauf fuhren wahren sehr genial, sie wären aber noch besser gewesen, wenn wir nicht bergauf gemusst hätten.

Der nächste Verbindungsweg war das gleiche wie vorhin, umgestürzte verrottete und verfaulte Bäume – Nationalpark sei Dank.

Irgendwann waren wir auf einen fahrbaren Weg und an einer Kreuzung wo wir natürlich falsch abbogen weil, es sollte ja runter gehen und nicht hoch und dann kam mein Versagen noch hinzu. Troz blick auf´s GPS in die „flasche“ Richtung gefahren, Respekt Woifgang. Geplant war ein Wanderweg, wir waren auf der Straße und als ich es bemerkte waren wir schon zu weit unten und wir hatten keine lust mehr hoch zu kurbel.

Nach ein paar Kilometer abwärts erreichten wir das Zwieslerwaldhaus ab hier war es nicht mehr weit zum Schwellhäusl wo wir Mittag machten.

Die gute Nachricht, Schnitzel mit Pommes war aus und Nudeln standen gar nicht auf der Karte. Dann musste eben ein Schweinsbraten mit Knödeln herhalten. Das perfekte Radfahrer Essen oben drauf noch einen Espresso. Nach einer guten Stunde Pause machten wir uns auf den letzten großen Abschnitt nach Hause. Am Tacho standen schon 40 Kilometer und knapp 1300 Höhenmeter.

Gleich vom Wirtshaus los ging es über eine steile Rampe hoch und ab dort begann auch mein persönliches Fiasko.
Diesen Anstieg werd ich so schnell nicht vergessen. Der rechte Oberschenkel war komplett zu und ich bekam die ersten Krämpfe, als ich absteigen wollte und mir den Krampf im Oberschenkel ausdehnen, bekam ich auf der hinterseite einen Krampf und fiel um.
Ohje dachte ich mir wie soll ich bloß den Brenners hoch kommen.

Irgendwann hört alles auf und so war auch der Krampf weg, in kleinen Gängen versuchte ich bloß nicht mit Kraft in die Pedale zu treten, was mir auch größten teils gelang. In Bayerisch Eisenstein ging es auf der Straße erst mal hoch bis zur Forststraße (Neuhütte) und der letzte Anstieg des Tages stand an.
Die verwirrenden Holztafeln taten ihr übriges. Laut Hinweistafel (Gehzeit) 1:45 Stunden zur Grafhütte und 1:30 Stunden von der Grafhütte zum Brenners und das auf 3 Kilometer und wir dachten uns ach du scheisse.

Hilft alles nichts wir mussten ja drüber damit wir Heim kommen.
Bis zur Grafhütte waren wir gut 20 Minuten unterwegs bei einer leichten Steigung ging recht schön zu fahren. Ab der Grafhütte waren es dann noch ca. 15 Minuten aber mit einer guten Steigung. Jeder fuhr sein eigenes Tempo hoch der Martin brauchte vermutlich nur halb so lang wie ich. Bei mir kam dann der Alptraum jedes Mountainbikers: Krämpfe in beiden Oberschenkeln bei jeden Tritt. Diese Schmerzen sind unbeschreiblich, aber absteigen zählt nicht und so hab ich mir regelrecht hoch gequält. Ich weiß nicht, ob ich die Schmerzen nicht mehr spürte oder ob sie weg waren. Zum Schluss ging es jedenfalls wieder relativ angenehm.

Am Brenners machten wir dann nochmals eine ausgiebige Riegelpause. Fit für die Abfahrt und wie wir in den Trail Richtung Ebensäge einbogen waren meine Krämpfe total vergessen. Glücksgefühle über den ersten und letzten langen Trail des Tages.

Um 17:00 Uhr erreichten wir dann unseren Ausgangspunkt.

Merce Martin für´s mitfahren.

 

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