Über Stock und Stein

Mountainbike im Lamer Winkel und Bayerischen Wald

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Schlagwort: MTB (Seite 1 von 2)

Lam – Scheiben – Pod Polomem – Schwellhäusl – Brenners – Lam

Nach der Tour vom Samstag stand am Sonntag eine weitere Tour an die es in sich haben sollte. Am Plan standen 65 Kilometer und 1800 Höhenmeter.

Um 9 Uhr traf ich mit dem Martin an der Eisdiele. Wir fuhren erst zur Ebensäge, wo es hoch ging zur Scheibe. Nur 12 Kilometer sind es bis zur Scheibe, hoch aber diese lassen sich ordentlich treten.

Vom Langlaufzentrum überquerten wir die Grenze auf einen schönen Singeltrail der leider ein wenig zu kurz gekommen ist. Ab der tschechischen Seite ist alles gut ausgebaut.

Wie üblich sind in Tschechien alle Wege geteert und sollten sie nicht geteert sein, sind sie auf jedenfall sehr breit. Was für den Uphill eigentlich gar nicht mal so schlecht ist.

Uns spuckte also der Weg in Alžbětín aus, wo es auf der anderen Seite gleich wieder hoch ging. Es ging nicht einfach nur hoch zum Lakasee sondern es ging weit nach oben. Keine steilen Rampen, keine flache Passagen, einfach nur bergauf und das für knapp 10 Kilometer.
Mein Kopf und meine Beine wurden jeden Meter den wir berauf fuhren müder und müder. Gut das wir zu zweit waren und uns der Gesprächsstoff nicht ausging. Alleine diesen schleimigen Anstieg hoch kurbeln da kann man sich gleich die Kugel geben.

Nach gefühlt 2 Stunden erreichten wir endlich den Gipfel Vlčí Jámy (1177m).

Den Lakasee haben wir ausgelassen, als wir uns umdrehten und Richtung Großen Arber schauten, sahen wir dass der von Regenwolken umhüllt war. Wir beschlossen die restlichen 3 Kilometer zum Lakasee zu sparen.

Gleich rechts abgebogen und Richtung Grenzpfad war die Devise. Anfangs war alles fahrbar, aber nach kurzer Zeit kam die Ernüchterung. Vom Sturm umgeworfene Bäume, verfaulte Äste und meter hohes Gras. Es stand fest auf diesem Weg geht es nicht weiter und wenn dann nur oben oder unten drüber. Ein kurzer Blick aufs GPS und schon war das Rad auf der Schulter. 200m Querfeldein und wir waren am Grenzpfad angekommen.

Die 500 Meter wo wir drauf fuhren wahren sehr genial, sie wären aber noch besser gewesen, wenn wir nicht bergauf gemusst hätten.

Der nächste Verbindungsweg war das gleiche wie vorhin, umgestürzte verrottete und verfaulte Bäume – Nationalpark sei Dank.

Irgendwann waren wir auf einen fahrbaren Weg und an einer Kreuzung wo wir natürlich falsch abbogen weil, es sollte ja runter gehen und nicht hoch und dann kam mein Versagen noch hinzu. Troz blick auf´s GPS in die „flasche“ Richtung gefahren, Respekt Woifgang. Geplant war ein Wanderweg, wir waren auf der Straße und als ich es bemerkte waren wir schon zu weit unten und wir hatten keine lust mehr hoch zu kurbel.

Nach ein paar Kilometer abwärts erreichten wir das Zwieslerwaldhaus ab hier war es nicht mehr weit zum Schwellhäusl wo wir Mittag machten.

Die gute Nachricht, Schnitzel mit Pommes war aus und Nudeln standen gar nicht auf der Karte. Dann musste eben ein Schweinsbraten mit Knödeln herhalten. Das perfekte Radfahrer Essen oben drauf noch einen Espresso. Nach einer guten Stunde Pause machten wir uns auf den letzten großen Abschnitt nach Hause. Am Tacho standen schon 40 Kilometer und knapp 1300 Höhenmeter.

Gleich vom Wirtshaus los ging es über eine steile Rampe hoch und ab dort begann auch mein persönliches Fiasko.
Diesen Anstieg werd ich so schnell nicht vergessen. Der rechte Oberschenkel war komplett zu und ich bekam die ersten Krämpfe, als ich absteigen wollte und mir den Krampf im Oberschenkel ausdehnen, bekam ich auf der hinterseite einen Krampf und fiel um.
Ohje dachte ich mir wie soll ich bloß den Brenners hoch kommen.

Irgendwann hört alles auf und so war auch der Krampf weg, in kleinen Gängen versuchte ich bloß nicht mit Kraft in die Pedale zu treten, was mir auch größten teils gelang. In Bayerisch Eisenstein ging es auf der Straße erst mal hoch bis zur Forststraße (Neuhütte) und der letzte Anstieg des Tages stand an.
Die verwirrenden Holztafeln taten ihr übriges. Laut Hinweistafel (Gehzeit) 1:45 Stunden zur Grafhütte und 1:30 Stunden von der Grafhütte zum Brenners und das auf 3 Kilometer und wir dachten uns ach du scheisse.

Hilft alles nichts wir mussten ja drüber damit wir Heim kommen.
Bis zur Grafhütte waren wir gut 20 Minuten unterwegs bei einer leichten Steigung ging recht schön zu fahren. Ab der Grafhütte waren es dann noch ca. 15 Minuten aber mit einer guten Steigung. Jeder fuhr sein eigenes Tempo hoch der Martin brauchte vermutlich nur halb so lang wie ich. Bei mir kam dann der Alptraum jedes Mountainbikers: Krämpfe in beiden Oberschenkeln bei jeden Tritt. Diese Schmerzen sind unbeschreiblich, aber absteigen zählt nicht und so hab ich mir regelrecht hoch gequält. Ich weiß nicht, ob ich die Schmerzen nicht mehr spürte oder ob sie weg waren. Zum Schluss ging es jedenfalls wieder relativ angenehm.

Am Brenners machten wir dann nochmals eine ausgiebige Riegelpause. Fit für die Abfahrt und wie wir in den Trail Richtung Ebensäge einbogen waren meine Krämpfe total vergessen. Glücksgefühle über den ersten und letzten langen Trail des Tages.

Um 17:00 Uhr erreichten wir dann unseren Ausgangspunkt.

Merce Martin für´s mitfahren.

 

Lam – Mühlriegel – Enzian – Chamer Hütte – Kl. Arbersee – Lam

Am Samstag gegen 9 Uhr morgens ging es zum ersten Mal dieses Jahr Richtung Goldsteig über den Heugstatt und Enzian. Die Sonne knallte mir mit voller Kraft auf den Kopf, so dass mir in Arrach schon die ersten Schweissperlen vom Helm tropften. Gut durchgeschwitzt war ich dann gleich darauf als ich über die Drittenzell hoch kurbelte. Meine Hoffnung war ja das es am Kamm kühler ist.

Anstatt bequem die Straße hoch zum Eschlsaign zu fahren bog ich bei der Wasserreserve in den Wanderweg ein. Dieser ist Bergauf nicht ganz ohne. Am Eck angekommen füllte ich erst mal meine Wasserreserven auf und machte ein kurze Pause ehe ich weiter zum Mühlriegel fuhr.
Über die Loipe ging es hoch zur Auerhahnloipe, teils in der prallen Sonne, teils im etwas schattigen Wald.

Während der ziemlich unspektakulären fahrt auf der Auerhahnloipe nutze ich einen Blick auf das GPS. Es hat sich auf gelohnt. Früher als gewollt bog ich von der Forststraße ab in eine Steile Rampe. Diese ist ganz gut fahrbar – anstrengend aber es geht. Rausgekommen bin ich am Reischflecksattel und somit am Goldsteig.

Nach einem kurzen Uphill war das mit dem Kurbeln auch gleich vorbei. Der Heugstatt lässt sich einfach nicht fahren und somit gab es einen Tausch. Ich nahm mein Bionicon mal wieder auf die Schulter wo ich es dann gemächlich bis zum Gipfel trug. Nach einer kurzen verschnaufpause kam einer meiner lieblings Trails.

Heugstatt (1262m) bis zum Enzian (1285m).

Sowohl Fahrtechnisch im oberen Stück eine kleine Herausforderung als auf der Enzianwiese einfach ein Traum. Dort oben ist die Welt noch in Ordnung man vergisst alles um sich herum. So lange es bis zum nächsten Anstieg, den Enzian(1285m) hoch geht. Da wir schon beim gehen sind, wurden die Rollen wieder getauscht.

Am Enzian kam der Hunger aber sowas von gewaltig und vor mir lag noch die Umrundung des Kleinen Arber. Der Hunger war zwar vergessen von der Abfahrt vom Enzian aber im Anstieg zum Kleinen Arber war er wieder da. Es half alles nichts Zähne zusammen beissen.

Ach ja die Bagger waren anscheinend auf vor Ort….

 

Nach der Umrundung war ich dann in der Chamer Hütte (Schutzhaus Kleiner Arber 1289m ) wo es Käsespätzle mit Spezi und im Anschluss eine frisch gezapftes, geschmeidiges, kaltes Osser Bier gab.

 

Alle Anstiege hab ich hinter mir gelassen und die Temperaturen am Berg waren sehr angenehm. Die relativ steife Briese sorgte für reichlich Abkühlung.

 

Jetzt ging es nur noch Bergab. Von der Chamer Hütte zum kleinen Arbersee über die Eggersberger-Hüttenschachten. Anfangs loses Geröll im Anschluss dann Butterweicher Waldboden mit einigen Wurzelpassagen.

Vom Kleinen Arbersee ging es dann zu den Wasserfällen und dann ab nach Hause.

 

Lam – Weisser Riegel – Osserwiese – Totenbretter Schmelz – Thürnstein – Lam

 

Am Palmsonntag ging es für die Mountainbike-Saison 2017 zum zweiten mal Richtung Osser. Diesmal nicht wie bei der ersten Osser Ausfahrt kurz und schmerzlos rauf auf den Berg sondern gemütlich die Forststraße bis zum Grenzkamm. Der wohl schönste Singletrail wenn nicht so viele Bäume kreuz und quer rumliegen würden. Also hieß es immer wieder runter vom Sattel und das Bionicon über die Bäume und Äste heben. Das ganze ging bis weit nach dem Jägerhübel (1100m) und dem Weißen Riegel (1093m) ehe es dann zum Anstieg des Großen Osser (1293m) nicht mehr fahrbar war. Meine zweite Lieblingsdisziplin stand an. Hike and Bike war das Motto und der Puls schoss ganz schön nach oben, dies war auch ein Grund wieso ich nicht ganz nach oben aufgestiegen bin.

Ich nutzte die letzte Möglichkeit und bog ab zum Hauptwanderweg und schob die letzten Höhenmeter zur Künischen Kapelle hoch. Ein kurzer Schluck aus der Trinkblase und runter zur Osserwiese. Dort angekommen machte ich erst einmal eine ausgiebige Pause. Währenddessen die Gleitschirmflieger die Thermik ausnutzen packte ich meine Gaskartusche aus und machte mir einen Espresso.

Nach zwei Tassen OsserXpresso und einer guten Stunde Pause kam der schönste Teil des Tages, die Abfahrt zum Bergkirchal. Diese war nicht weniger anstrengend, ich pumpte wie ein Maikäfer als unten war. Der letzte Abschnitt hat den Namen „Flow“ verdient.

Singletrail vom Bergkirchal zum Bergwerk Fürstenzeche.

Download GPX Track „Lam – Čertovo Jezero – Vodní Nádrz Nýrsko – Helmhof – Lam“

Lam – Čertovo Jezero – Vodní Nádrz Nýrsko – Helmhof – Lam

Lam – Schwarzeck – Enzian – Kleiner Arbersee – Lam

Kurz gesagt fünf Kilometer das Mountain Bike auf der Schulter und viele Trails. Aber erstmal von ganz vorne.

Am letzten Freitag gegen Nachmittag klingelte mein Telefon. Am anderen Ende des Fernsprechers ein Arbeitskollege, er wollte wissen wies aussieht mit einer Mountain Bike Tagestour im Woid. Dies hatten wir uns letztes Jahr eigentlich schon vorgenommen eine Tagestour zu unternehmen. Es kam aus diversen Gründen nicht zustande.

Am Telefon noch schnell alle Gehirnwindungen drehen lassen und schon stand die Tour. Auf die Frage ob es ihm was ausmacht wenn wir das Bike schultern, antwortete Sepp nur kein Problem. Okay dachte ich mir dann wird´s richtig wild 🙂

Laptop raus, Route planen, Wetter analysieren und weitergeleitet. Ursprünglich hatte ich einen Berg mehr geplant aber dazu später mehr.

Sonntag war es dann soweit, bei optimalen Mountain Bike Wetter starteten wir gegen 10 Uhr morgens.
Als Einstieg gleich mal einer meiner lieblings Trails Richtung Arrach, danach ein paar Kilometer auf dem Offiziellen Radweg nach Hohenwarth. Auf höhe der Vogelwiese schraubten wir uns hoch übers Eschlsaign  zum Skigebiet Eck. Von dort aus ging es weiter auf der Auerhahn-Höhenloipe zum Mühlriegel.
Nach ca. 1,5 Stunden Aufstieg war es Zeit für einen kurzen Snack.

Drei aufwärts Kilometer waren dann noch auf der Schotterstraße zu überwinden bevor die erste kurze Tragepassage (~500m) anstand.  Standort irgendwo zwischen Ödriegel und Waldwiesenmarterl. Die 1000 m ü nn werden wir nun lange Zeit nicht unterschreiten. Wir bewegen uns nur nur noch auf den Hauptwanderweg des Goldsteig´s Richtung Großen Arber.

Der Trail über das Waldwiesenmarterl zum Schwarzeck überzeugte Sepp schon einmal. Es wurde manchmal ganz schön eng für ihn mit seinem 80 cm Lenker. Wurzelig auf und ab zeitweise lies sich auch der „Flow“ blicken. Leider verschwand der Flow genau so schnell wie er gekommen war und dann ging die Tortur los.

Sepp meinte er ist im falschen Film,  Bayrischer Wald und Hochalpines Gelände passt nicht zusammen. Schnell war klar, jetzt wird´s  hart. Hiermit möchte ich  mich bei dir entschuldigen dass ich dir das angetan habe. Ich war leider noch nie am Schwarzeck. Beim nächsten geht´s definitiv nicht mehr darauf, es sei denn wir sind ohne Bike unterwegs.

Bilder sagen mehr als Worte. Nun hatten wir auch mehr Zeit um Fotos zu machen 🙂

2,5 Kilometer war Teamwork angesagt, es ging schiebend und tragend nach oben. Die wurden gemeinsam über Felsen und Bäume gehievt. Dann waren wir endlich am Schwarzeck (1238 m).

Das Wandervolk lächelte als wir sehr angeschlagen oben waren. Erstmal den Ausblick über den Lamer Winkel genießen und unseren liebsten zuhause bescheid geben das alles in Ordnung ist.
Danach ging es wieder runter natürlich auch tragend bzw. schiebend. Es war einfach nicht fahrbar.

Nach 2,5 Kilometer Bergab  ging es endlich wieder in den Sattel wo ich nicht lange bleiben konnte, die ersten Krämpfe im Oberschenkel gingen los. Eine Essen und Trinkpause war angesagt. Anschließend ging es wieder ohne Probleme.

Ein kurzer fetziger Trail bis zum Fuße des Heugstatt stand an, wo es gleich wieder in einen steilen unfahrbaren Anstieg ging. Der Oberschenkel hielt bis mir das Vorderrad aufstieg.
Schieben bis zum Heugstatt (1262m) war angesagt. Es war zum glück das vorletzte mal. Endlich oben angekommen, kommt einer der Landschaftlich schönsten Trails bei uns im Woid.

Die ersten Mountain Biker kamen uns entgegen, sie schoben ihre Bikes hoch wo wir runter fuhren.

Die letzte Schiebepassage des heutigen Tages stand an. Es ging rauf zum Enzian (1285m). Nach einer kurzen Pause beschlossen wir es für heute ausklingen zu lassen. Das Schwarzeck hat uns ziemlich fertig gemacht.
Die Route wurde geändert, es ging direkt zum kleinen Arbersee. Nach nur wenigen Metern war´s dann auch schon wieder vorbei, ein Ast verabredete sich mit´n Sepp seinem Schaltauge. Die mobile Werkstatt wurde benötigt und die Schaltung notdürftig repariert.

Das Problem wurde bald wieder weggelächelt. Es standen bis nach Hause noch fetzige Trails an. Vom kleinen Arber wurde erst die Forststraße bergab gefahren bis wir auf den Wanderweg zum kleinen Arbersee kamen. Ein kurzer blick auf die Landkarte ob wir richtig sind und los ging der wilde Ritt. Singletrail, abfallendes Gelände und 2 Spitzkehren versüßten uns die Abfahrt.

Wie immer natürlich viel zu kurz.

Kräfte tanken für die letzte Abfahrt bei einer Einkehr am kleinen Arbersee und schon ging weiter.

Erst umkurvten wir den Arbersee und dann ging es nach Hause. Der beste Trail vom Arbersee ist meiner Meinung nach der Lo3. Wurzelig, Geröll und Stufen sagt wohl alles.
Ich konnte den Trail bis zu den Wasserfällen endlich beim X-ten versuch durchfahren. Ein Saugeiles gefühl 🙂
Resepekt an dich Sepp, fürs erste mal „sakradi du host as draf“.

Das letzte stück zur Zackermühle war natürlich wieder matsch und dreck was genau meines ist.

Nach guten 7 Stunden waren wir wieder am Ausgangspunkt.

Ein super, anstrengender Tag.

Noch eine kleine Anmerkung:
Am Goldsteig ist mit Wanderern zu rechnen, uns sind auch viele begegnet. Der Gegenverkehr war problemlos. Geschwindigkeit reduziert, ein Servus und minimaler Smalltalk hat und viel geholfen. Es gab keine Proleme und Komplikationen. So soll es sein.

Ach ja und der Montag war die Hölle ich war sozusagen bewegungsunfähig.

Happy Trails

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Thema von Anders Norén.