Die erste Etappe (118 km) unserer 5-tägigen Fahrt wäre geschafft.
Los ging es um halb 8, zum letzten Mal, von unserer Wohnung in Gangkofen.
Bei Jettenbach schickte uns das Handy weg von der Straße – kürzester Weg. Dann standen wir plötzlich vor einer Sträucherwand. Aber wer nicht umkehren will, muss durch.
Über Neumarkt, Ampfing und Waldkraiburg fuhren wir nach Rosenheim. Hier wollten wir eine Mittagspause einlegen. Da wir aber nur den Stadtrand streiften, war weit und breit kein Lokal in Sicht. Also mussten wir weiter treten.
Erst bei km 100 und 5 Stunden Fahrzeit kamen wir zu einem See mit Seekiosk.
Nach der 1-stündigen Pause machten wir uns ziemlich lustlos auf die letzten km.
Auch heute war es bereits um 8 Uhr schon wieder sehr warm. Doch auch das jammern half nicht. Die Temperatur kletterte fleißig Richtung 40 Grad.
Bevor wir Fahrt aufnehmen konnten, galt es erst die große Herausforderung – Plzen Richtung Bayerischer Wald zu verlassen – zu bewältigen. Nach einer Stunde Fahrt waren wir auf dem richtigen Kurs und traten kräftig in die Pedale.
Schon nach den ersten Kilometern stellte sich heraus, dass sich mein Sitzfleisch, weniger als erhofft, über Nacht erholt hatte. Der Gedanke, dass noch 90 Kilometer vor mir liegen, bereitete mir ein bisschen Bauchschmerzen. Bei Kilometer 40 und 30-minütigen Pausen, war dann endgültig Schluss. Ich wusste, dass ich so nicht die Eisdiele in Lam erreichen würde. Aber dann kam Dad die rettende Idee. Kurzum wechselten wir die Sattel und schon ging es viel besser weiter.
Nach weiteren 15 Kilometern machten wir gegen 13 Uhr unsere Mittagspause. Nudeln, Reis und Fleisch sollten uns helfen, die zweite Hälfte einigermaßen zu überstehen. Vor uns lagen nun viele auf und ab Höhenmeter. Solche Steigungen sind bei den heutigen Temperaturen und schattenfreien Straßen nur mit starker Willenskraft zu bewältigen. Nach jedem größeren Anstieg wurde ein schattiges Plätzchen zum Verschnaufen und erholen ausgesucht. Dabei kam uns auch der Blick zum Hohen Bogen (Im Bild mit einem roten Pfeil markiert, weil er nur sehr schwer zu sehen war). Die Heimat war somit schon wieder in Sichtweite.
Nach 75 Kilometern (ab Plzen) überquerten wir die Grenze in Vseruby. Nun waren wir endlich auf deutschem Boden. Man verstand die Leute um uns herum wieder!!!
Kurz vor Neukirchen hatten wir eine kleine und auch die einzige Panne. Durch das schnelle Bergabfahren sprang eine Kette vom Zahnrad. Deshalb hatten auch unsere drei Damen (Renate, Beate und Evi) solch schmutzige Hände. Gemäß Papas Spruch: „1, 2, 3 zeigt her eure Grei!“ 😉
Da Beate und ich in ganz Prag und Plzen keine Kugel eins bekommen haben, war der letzte Halt klar – Schneider Eisdiele. Diese Kugeln hatten wir uns redlich verdient.
Ein letzter Anstieg musste noch bewältigt werden – die Rossberghöhe. Diese ist wohl immer die Schlimmste!!!
Staubig, durchgeschwitzt, müde aber auch stolz waren wir alle gegen 18 Uhr wieder zu Hause.
Wir danken allen Mitfahrern für ihre unkomplizierte Art und die gelungene Radtour.
Wegen der angekündigten Hitze frühstückten wir bereits um 7 Uhr. Kurz vor acht waren alle bereit für den langen Weg nach Plzen. Wolfgang, unser Temperaturbeobachter, meldete schon gegen halb 10 30 Grad. Kurze Zeit später erreichten wir 39,4 Grad. Genau zu dieser Affenhitze mussten wir einen ziemlich steilen Anstieg ohne Schatten bewältigen. Viele Trinkpausen wurden eingelegt, um den Wasserhaushalt im Gleichgewicht zu halten.
Ziemlich genau 7 Stunden später, nach 124 gefahrenen Kilometern erreichten wir hungrig, etwas müde und mit Sitzfleischschmerzen das ****Hotel Astory.
Jetzt wird noch Essen gegangen und dann für morgen ausgeruht!
Um halb 8 starteten wir (Mama, Papa, Renate, Ewald, Beate und ich) zum nächsten Treffpunkt nach Engelshütt. Dort warteten Woifgang und sein Dad schon auf uns. Der nächste Halt fand in Rittsteig statt. Bei der Bushaltestelle stieß Corinna noch zu uns hinzu. Jetzt waren wir komplett und die Tour konnte losgehen.
Unser Zug für um 9.37 Uhr ab Nyrsko nach Prag. Wegen Bauarbeiten am Gleis mussten wir kurz vor Pilsen auf den Schienenersatzverkehr wechseln.
Wie machen wir das mit unseren Rädern? Es passen ja niemals 9 Mountainbikes zusätzlich in einen Bus?
Unsere Fragen klärten sich, als wir den Zug verließen. Ein Sprinter wartete bereits auf uns, um unsere Räder zur nächsten Anschlussstelle zu fahren. Zuverlässig transportierte er sie zum Treffpunkt, während wir mit dem Bus nachkamen.
Nach weiteren 2 Stunden Fahrt kamen wir gegen 13 Uhr am Hauptbahnhof an. Unser Hotel, Zlata Vaha, liegt nur ein paar Meter vom Bahnsteig entfernt.
Da die Zimmer erst ab 15 Uhr bezugsfertig waren, überbrückten wir die Zeit mit einem kühlen Getränk auf der Hotelterrasse.
Gegen 17 Uhr holte uns Suzanna, unser Guide, zu einer 2-stuendigen Stadtfuehrung ab. Sie zeigte und erklaete uns viele Sehenswuerdigkeiten. Unter Anderem die Aposteluhr, den Wenzelsplatz, … Zum Schluss fuehrte sie uns zu einem angesagten Restaurant. Dort bestellten wir leckere Pizza, Nudeln und Salate. Nach einer schier endlosen Suche nach einer Eisdiele, kehrten wir gegen 21.30 Uhr, ohne Eis, zum Hotel zurueck.